Eine Arbeit im Winter: Rindenpflege und Kalkanstrich für unsere Obstbäume

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Das wird dringend empfohlen, da es mehr und mehr Probleme mit Pilzkrankheiten an unseren Obstbäumen gibt.
Z.B. “Schwarzer Rindenbrand” oder “Baumkrebs”.

Eine Arbeit im Winter gegen …

  • Frostrisse
    Bei starken Temperaturunterschieden im Frühjahr – nachts noch Fröste, tagsüber starke Sonnenbestrahlung –  kommt es zu Rindenrissen.
    Der Baum zieht wegen der Wärme schon Wasser, der Frost bringt dann wegen der Ausdehnung unter 4 Grad die Rinde zum Platzen
  • Tierfraß
    Rehe und Co mögen sehr gerne junge Obstbaumrinde! Eine dicke Kalkschicht jedoch wird verschmäht – schmeckt wohl nicht.
  • Moos- und Flechtenbildung
    Eine glatte gepflegte Rinde behindert Moos- und Flechtenbildung. Somit fehlen Verstecke für die unterschiedlichsten Schädlinge zur Eiablage.
  • Schädlinge und Pilze
    Bereits vorhandene Schädlinge und Pilze werden durch den Baumanstrich weitgehend erstickt.
  • und für die allgemeine Gesundheit
    Das Immunsystem des Baumes wird gestärkt, das Dickenwachstum gefördert und die Inhaltsstoffe des Anstriches werden mit der Zeit vom Regen abgewaschen und kommen als wertvolle Nährstoffe in den Boden.
  • Besorgen Sie sich Baumanstrich im Fachhandel oder rühren Sie sich selber welchen an. Rezepte hier.

Rezept Nummer 1
Absolut BIO

Rezept Nummer 2
Absolut BIO

10 Liter Regenwasser
1,5 Kg Kaolin (Porzellanerde)
0,25-0,5 Liter Natronwasserglas (Haftmittel)
und
2 -3 Kuhfladen
Schachtelhalmbrühe oder Rainfarnbrühe
Hornmehl

1 Schaufel Lehm aus dem Garten oder Tonmehl
1 Schaufel Algenkalk
1 Schaufel frischen Kuhfladen
Schachtelhalmbrühe anrühren bis sämiger Brei entsteht.
Damit der Brei besser haftet kann man etwas Tapetenkleister (natürlich einfachen, ohne Zusätze) zufügen.

Vorbereitung

Lose Rindenteile, Flechten und Moose entfernen.
Das geht ganz gut mit einem Baumkratzer oder mit einer kleinen Maurerkelle, ggf.  auch eine Drahtbürste.
Anschließend noch mit einer Wurzelbürste säubern.
Die mechanischen Belastungen und kleinen Verletzungen wirken sich eher positiv auf das Wachstum der Rinde aus.
Harald Rank, Obstbauspezialist am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, erläutert: “Wenn die Rinde nicht zu tief verletzt wird, regt man sie dazu an, sich zu erneuern.”

Durchführung

Pulveranteil und Flüssigkeiten wie Wasser und Brühen zu einem weichen Brei anrühren und einen Tag lang stehen und quellen lassen. Die Haftanteile (Natronwasserglas oder Tapetenkleister) und die Kuhfladen unterrühren, ggf. weitere Flüssigkeit zugeben. Es soll ein weicher streichfähiger Brei werden – ähnlich wie Wandfarbe.
Der wird jetzt mit einem dicken Flachpinsel oder einem kleinen Quast aufgetragen – von unter angefangen bis in die ersten dickeren Leitäste.

Zum guten Schluss noch einen Leimring anbringen – FERTIG!

Weitere Pflegemaßnahmen sind: Baumscheibe von Pflanzen freihalten, mit Kompost abdecken, im Frühjahr düngen.
Im Sommer den Leimring entfernen damit der Bindedraht nicht die Rinde einschnürt. Im Herbst den Leimring erneuern.

1 Kommentar zu “Eine Arbeit im Winter: Rindenpflege und Kalkanstrich für unsere Obstbäume

  1. Ich rühre in Kürze mal diesen Bio-Baumanstrich in größerer Menge an.
    Für die Mitglieder im Verein biete ich an, daß ich vorbeikomme und Ihnen die Obstbäume anstreiche oder einen kleinen Teil ins Marmeladenglas gebe zum Selbermachen.
    Ein kleiner absolut freiwilliger Kostenbeitrag wäre willkommen.
    Bitte bei Gabi Lieberoth 0163 2421034 anmelden.
    Gartengrüße Gabi